In den Wochen um Pfingsten besuchten fast 8000 Menschen den Hügel von Taizé. Unter den von weit her gekommenen waren zwanzig Pfarrer aus Hongkong, Jugendliche aus Pakistan, Neuseeland, den USA und Argentinien.
Für viele von ihnen war es eine Pfingsterfahrung, „über Grenzen von Kulturen und Sprachen hinweg“ miteinander vereint zu sein.
Am Ende ihres Aufenthaltes hielten Jugendliche fest, was sie am meisten beeindruckt hatte. Einige dieser Berichte erscheinen in Kürze hier.
Auch in diesem Jahr nahmen Brüder der Communauté am „Kirchentag“ in München teil, der zum zweiten Mal von der Katholischen und Evangelischen Kirche gemeinsam vorbereitet worden war. Am Freitag fand in einer Halle des Messegeländes das Abendgebet mit Gesängen aus Taizé, eine „Nacht der Lichter“, statt: 6.000 Menschen hatten Platz gefunden, für die Übrigen wurde das Gebet über Lautsprecher im Außenbereich übertragen.
Frère Alois sagte während des Gebets: „Jede und jeder von uns kann die Hoffnung, die wir in Christus haben, anderen weitergeben. Eine junge Frau, die beim Gebet mithalf, schrieb: „Die Event-Arena und ein Großteil des Münchner Olympiaparks war während des Kirchentags das ‚Zentrum Jugend‘ mit verschiedensten Mitmachangeboten für Jugendliche...“
http://www.taize.fr/de_article10766.html
Ken Arita kommt aus Japan und nahm im Februar 2010 am Jugendtreffen in Manila auf den Philippinen teil: „Ich lebe mit einer Behinderung, die man zerebrale Kinderlähmung nennt. Ich bin auf die Hilfe anderer angewiesen: beim Aufstehen am Morgen, beim Anziehen, auf der Toilette, beim Essen, Baden... bei all diesen Sachen benötige ich die helfenden Hände anderer. Mein Leben ist nur durch Vertrauen möglich, indem wir einander vertrauen... Obwohl ich mit einer Behinderung geboren wurde, bin ich unendlich dankbar dafür, dass ich in diese Welt lebe. Ich habe meinen Eltern nie Vorwürfe gemacht oder gedacht, dass mein Leben schwieriger sei als das der anderen. Ich bin einfach dankbar dafür, dass ich lebe, und meinen Eltern für alles, was sie für mich tun. Am meisten danke ich für das Leben selbst… Für mich war die Teilnahme am Treffen in Manila ein Schritt, die Welt zu verändern. Einfach teilzunehmen, so wie ich bin, hatte für mich sehr viel mit diesem Thema zu tun.“
Vor zwei Woche waren die Brüder, die zur Vorbereitung des nächsten internationalen Jugendtreffens in Santiago de Chile sind, in der Gemeinde St. Cayetano im Stadtteil „La Legua“. Sie nahmen an einem Abendgebet teil.
Seit Jahren kommen Jugendliche aus dieser Gemeinde jeweils für drei Monate nach Taizé. Carla ist eine von ihnen; sie war 2002 in Taizé und bereitet seither mit anderen Jugendlichen in ihrer Gemeinde ein regelmäßiges Gebet mit Gesängen aus Taizé vor. Sie schrieb nach dem Besuch der Brüder:
„In unserem Stadtteil werden an den Straßenecken Drogen verkauft und gelegentlich kommt jemand bei einer Schießerei ums Leben, aber auch hier gehen die Leute nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und viele junge Menschen studieren neben ihrer Arbeit noch. Doch nicht alle gehen direkt nach Hause; einige spüren das Verlangen, in Gott zu ruhen, an einem Ort, wo man Gott und den anderen begegnen kann und dabei doch man selbst bleibt. Dies ist für mich ein ständiges Wunder...“
Einer der Brüder der Communauté war vor kurzem in Sarawak, in Ostmalaysia. Einer der Höhepunkte seiner Reise war ein Treffen mit jungen Erwachsenen aus zwei Gemeinden auf der Insel Borneo, von denen die eine auf der malaysischen Seite der Insel liegt, die andere auf der indonesischen. Die Jugendlichen gehören der gleichen ethnischen Gruppe an und sprechen die gleiche Sprache. Die Jugendlichgruppe aus Entikong war nach Tebedu gekommen, auf der malaysischen Seite. Nach dem Sonntagsgottesdienst war Gelegenheit zum Austausch, der mit einem gemeinsamen Essen im Gemeindehaus zu Ende ging.
Am Abend fand in Kuching, der Hauptstadt von Sarawak, ein wunderschönes Gebet im Haus des Erzbischofs statt, an dem über einhundert junge Erwachsene teilnahmen; sie waren bis aus weit entfernten Gemeinden gekommen und gehören verschiedenen Konfessionen an.
Anfang Mai gestalteten zwei Brüder der Communauté ein Treffen für junge Polen vor, welche die Vorbereitung und Fahrt zum Europäischen Jugendtreffen und nach Taizé koordinieren. Letztes Jahr gab es im Land 200 dieser „Vorbereitungspunkte“, wo Jugendliche regelmäßig zum gemeinsamen Gebet, zum Lesen der Bibel und zum Austausch zusammenkommen. Während des Wochenendes gab es auch verschiedenen Themenworkshops. Viele der Anwesenden erzählten von ihren Erfahrungen, von Projekten, die sie ins Leben gerufen haben... und sie versuchen den „Pilgerweg des Vertrauens" zuhause weiterzugehen. Unter den Teilnehmern waren Vertreter von Gemeinden in und um Posen, die Ende letzten Jahres Tausende Jugendliche zum Europäischen Jugendtreffen bei sich aufgenommen hatten.
Ewiger Gott, durch deinen Heiligen Geist wohnst du in uns, um unserem Leben ein inneres Licht zu schenken. Über die Grenzen von Kulturen und Sprachen hinweg, führst du uns zu einer einzigen Gemeinschaft zusammen. Du sagst zu uns: „Gib durch dein Leben meine Liebe weiter. Ich lege meinen Geist in dich, er wird für immer bei dir sein.“