Die Regenzeit in Ruanda ist großzügig. Der fruchtbare Boden am Fuße der Vulkane im Norden erlaubt jedes Jahr 3 Bohnen- und 4 Kartoffelernten. Wir hoffen, dass die Gastfreundschaft des Treffens so großzügig wird, wie die Natur es in diesem Land ist! Es wird eine echte Herausforderung, die 6000 erwarteten Teilnehmer zu empfangen und zu versorgen. Sie kommen von außerhalb für die nächste Etappe des „Pilgerwegs des Vertrauens“ nach Kigali. Die Erwartungen nehmen stetig zu, genau wie die Mobilisierung von Vorbereitungsteams, die in den verschiedenen Gemeinden und deren Ablegern ihre Arbeit beginnen. Vier Wochen lang waren wir kreuz und quer in der Hauptstadt und der Umgebung unterwegs, um junge Leute zusammenzubringen.
Man nimmt uns überall mit großem Ernst auf. Jede Gemeinde hat bereits drei Komitees auf die Beine gestellt: „Empfang und Unterkunft“, „Liturgie“ sowie „Besuch bei Menschen der Hoffnung“, was ein Teil des Morgenprogramms sein wird. Katholische, anglikanische, presbyterianische und methodistische Gemeinden nehmen teil.
Die Treffen helfen uns auch, die Herausforderungen und Fragen der Jugendlichen zu verstehen, um sie während des Treffens im November in die Workshops und Gruppengespräche einfließen zu lassen. Wir merken, dass sich Grenzen auflösen, weil wir auch hier auf die gleichen tiefen Fragen stoßen, wie auf der ganzen Welt: Wie können wir angesichts der großen Veränderung unseres Lebensstils unsere christlichen Wurzeln vertiefen? Wie ist es angesichts zunehmender Arbeitslosigkeit und beschränkter Mitteln möglich, selbst eine Arbeitsstelle zu schaffen? Wie kann ich nach einem persönlichen Trauma oder einer zerbrochenen Beziehung wieder Vertrauen gewinnen? Was bedeuten für uns als Christen heute Partnerschaft und Familie? Was bedeutet es, sich dauerhaft zu engagieren? Persönlichen Erfolg suchen oder die Freude entdecken, für Andere zu leben? Sich selbst schützen oder das Risiko eingehen, sein Leben für Andere hinzugeben? Sich in einer Logik des Wettbewerbs verfangen oder für andere Menschen da sein?
Auch die logistische Vorbereitung macht Fortschritte: Es gab Treffen mit Köchen, städtischen Busunternehmen, im Jugendministerium, beim Stadtrat, auf dem Messegelände, wo die gemeinsamen Gebete stattfinden werden… Wir müssen den Mais gleich nach der Ernte kaufen und einlagern.
In den Nachbarländern gibt es auch schon Gruppen, die sich auf den Pilgerweg vorbereiten: In Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, in Tansania, Uganda und Kenia. Es werden auch kleinere Gruppen aus Südafrika, Madagaskar, dem Nahen Osten, aus Hongkong, Europa und Amerika kommen.
Wir fuhren am 15. März nach Kenia zurück. Ende des Monats werden kleinere Einkehrtage in Mombasa und nach Ostern bei uns in Mji wa Furaha, Nairobi, stattfinden. Und im Juni werden wir wieder in Ruanda sein.“