Die Communauté hatte sich bereiterklärt, weitere Flüchtlinge aufzunehmen, und so kamen am letzten Donnerstag schließlich sieben junge Flüchtlinge aus dem „Dschungel von Calais“ nach Taizé. Sie stammen alle aus dem Nordsudan, sind zwischen 19 und 26 Jahre alt, und haben mehrere ihrer Angehörigen in den kriegerischen Auseinandersetzungen in Darfur verloren. Ihre Familien leben dort in verschiedenen Flüchtlingslagern. Die Jugendlichen wurden in einem Haus im Dorf untergebracht, wo sie auch die übrigen Einwohner von Taizé sehr herzlich aufgenommen haben.
Vor Kurzem sind weitere Jugendliche aus dem Sudan und aus Afghanistan in Taizé eingetroffen.
Die Communauté wird vom Gemeinderat des Dorfes, dem Gemeindeverbund von Cluny sowie von örtlichen Vereinen und Privatpersonen bei der Aufnahme dieser Jugendlichen unterstützt. Orsi aus Taizé hilft seit dem ersten Tag tatkräftig mit:
Sie kamen an einem nebligen und kalten Herbsttag direkt aus Calais in Taizé an. Sie waren müde, verschüchtert, orientierungslos und hatten Hunger. Sie wussten nicht, wer wir waren, und sie trauten uns nicht. Niemand hatte ihnen gesagt, wohin sie kämen. Jeder Einzelne von ihnen hat Schreckliches erlebt und jetzt einen Antrag auf Asyl gestellt. Sie sind Muslime.Die Nachricht von den Ereignissen in Paris am Vorabend des 14. November war für sie ein schwerer Schlag. Ihr erster Satz war: „Das tut uns aufrichtig leid, das hat nichts mit dem Islam zu tun!“ Sie wiederholten diesen Satz immer wieder und fragten uns, ob sie für die Opfer und deren Familien beten könnten. Wir haben natürlich ja gesagt, und sie taten es. Dann haben wir gemeinsam geweint. Am Sonntagabend um 18:30 Uhr war wie jede Woche ein stilles Gebet für den Frieden in der Welt. Sie waren froh, mit uns zusammen dort hinzugehen.Ich glaube, dass wir angesichts der schwierigen Ereignisse um uns herum noch mehr auf die anderen zugehen müssen, den Austausch suchen, gemeinsam überlegen und versuchen, den anderen zu verstehen. Wie kann man zeigen, dass das Gute stärker ist als das Böse, dass die Freude stärker ist als der Schrecken, die Hoffnung stärker als die Dunkelheit, das Leben stärker als der Tod?
Zehn Tage nach den Anschlägen von Paris lud der interreligiöse Arbeitskreis des Departements Saône-et-Loire zu einem Gebet im Andenken an die Opfer in die evangelische Kirche von Chalon-sur-Saône ein. Zwei Brüder der Communauté nahmen zusammen mit den sieben jungen Sudanesen daran teil.