Am Weltflüchtlingstag haben die Brüder von Taizé und alle in Taizé anwesenden Jugendlichen für die Migranten gebetet, die in den letzten Tagen beim Versuch, das Mittelmeer auf dem Weg nach Europa zu überqueren, vor Libyen ums Leben gekommen sind. Außerdem wurde, wie jede Woche im Sommer, ein neues Thementreffen mit dem Titel: „Das Wagnis eingehen, andere aufzunehmen. Migranten, Asylsuchende, Flüchtlinge ... Wer seid ihr?“ angeboten.
Auch die Vorbereitungen für das Wochentreffen zum Thema Migration schreiten voran. Viele eingeladene Gäste haben ihre Teilnahme an einem der Thementreffen zugesagt, unter ihnen der Direktor der Französischen Behörde zum Schutz von Flüchtlingen und Staatenlosen, Pascal Brice (Frankreich), die ehemalige Direktorin des französischen Forschungsinstituts CNRS, Catherine Wihtol de Wenden (Frankreich), der Erzbischof von York, John Sentamu (Uganda/England), P. Michael Czerny (Kanada/Italien) von der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge im Vatikan, Petra Feil (Deutschland/Schweiz) vom Lutherischen Weltbund sowie Vertreter verschiedener Bewegungen, die sich um Migranten kümmern, wie beispielsweise der Jesuiten-Flüchtlingsdienst oder Caritas Europa.
Es wäre schön, wenn Jugendliche, die Taizé kennen, Flüchtlinge in ihrer Umgebung einladen, mit ihnen nach Taizé zu kommen. Wer Interesse an diesem Treffen oder Vorschläge für einen Referenten hat, möchte bitte das Vorbereitungsteam unter solidarity taize.fr kontaktieren. Zuguterletzt wird Anfang Juli für alle jungen Teilnehmer, die dies wünschen, eine konkrete Solidaritätsaktion vorgeschlagen.
Anlässlich des Weltflüchtlingstages wurde eine ökumenische Stellungnahme veröffentlicht – hier zwei Ausschnitte.
Flüchtlinge: Eine Chance, zusammenzuwachsen
Die Bibel erzählt die Geschichte zweier Männer, Petrus und Kornelius, die in ihrem religiösen Glauben und ihrer Kultur völlig verschieden sind. Als sie aufeinandertreffen, entdecken sie eine Wahrheit über Gottes Plan für sie beide, den keiner von ihnen zuvor verstanden hatte. Sie haben erfahren, dass der Heilige Geist Mauern einreißt und diejenigen vereint, die denken, sie hätten nichts gemeinsam.In der ganzen Welt werden Frauen, Männer und Kinder durch Gewalt, Verfolgung, durch von Naturgewalten oder Menschenhand verursachte Katastrophen, Hungersnöte und andere Ursachen dazu gezwungen, ihre Heimatländer zu verlassen. Die Sehnsucht, dem Leid zu entfliehen, ist stärker, als die Barrieren, die errichtet wurden, um sie aufzuhalten. Der Widerstand einiger Länder gegen die Migration von gewaltsam vertriebenen Menschen wird diejenigen, die unerträglichem Leid ausgesetzt sind, nicht davon abhalten, ihre Heimat zu verlassen. …
Zeichen der Solidarität können über die Grenzen von Religion und Kultur hinweg gesetzt werden. Gläubige anderer Glaubensrichtungen zu treffen ermutigt uns, unser Wissen über unseren eigenen Glauben zu vertiefen. In der Begegnung mit unseren geflüchteten Brüdern und Schwestern spricht Gott zu uns und segnet uns, so wie er Kornelius und Petrus gesegnet hat.