Seit zwei Jahren nimmt Taizé junge Flüchtlinge aus dem Sudan auf. Der Prior der Communauté, Frère Alois, hat nun eine Woche in Juba und in Rumbek im Südsudan und eine Woche in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, verbracht, um die Situation der beiden Länder besser zu verstehen, um Menschen vor Ort zu begegnen und um mit denen zu beten, die zu den leidgeprüftesten unserer Zeit gehören.
Mit einem weiteren Bruder der Communauté besuchte er verschiedene Kirchen, die sich in diesen Ländern besonders für die Ausbildung der Menschen, für Solidarität und Krankenfürsorge einsetzen und denjenigen beistehen, die besonders schwer betroffen sind. Sie besuchten unter anderem ein Lager für Binnenflüchtlinge, das unter dem Schutz der Vereinten Nationen steht und in dem viele Kinder untergekommen sind, die ihre Eltern während der gewalttätigen Ereignisse im Land verloren haben.
Frère Alois in Juba, Südsudan, in einem Flüchtlingslager
Mit diesem Besuch wollte Frère Alois seine Wertschätzung für die vielen Menschen um Ausdruck bringen, die sich vor Ort engagieren: humanitäre Helfer, Kirchenmitarbeiter oder Diplomaten, im Dienste der örtlichen Gemeinden, von Schulen, der Landwirtschaft, der Infrastruktur, und der Kultur … Bei seiner Rückkehr sagte er: „Ich war vor allem beeindruckt von der Situation der Frauen und Kinder. Die oft noch sehr jungen Mütter tragen einen großen Teil des Leids, das durch die Gewalt verursacht wird. Viele sind im letzten Moment geflohen. Sie möchten dem Leben dienen. Die Kinder müssen sehr früh bei den alltäglichen Arbeiten mithelfen, möchten aber zur Schule gehen. Der Mut und die Hoffnung der Mütter und der Kinder sind ein außergewöhnlich beeindruckendes Zeugnis.”
Frère Alois wird nach diesem Besuch in Afrika einige konkrete Vorschläge formulieren, die beim 40. von Taizé organisierten Europäischen Jugendtreffen vom 28. Dezember bis 1. Januar in Basel veröffentlicht werden.