Lieber Frère Alois,
wir vertrauen Jugendlichen aus Turin, die am Europäischen Jugendtreffen in Basel teilnehmen, diese Botschaft für Sie und die Brüder der Communauté an.
Der ökumenische Weg der Christen in Turin und Umgebung hat tiefe Wurzeln und ist einzigartig innerhalb Italiens. Neben der katholischen Kirche gibt es die historische Präsenz der Kirchen der Waldenser, zu der im Laufe der Zeit die Kirche der Baptisten, die evangelisch-lutherische Kirche, die Kirche der Adventisten und andere evangelische Gemeinschaften neueren Ursprungs hinzugekommen sind. Dann sind aufgrund der internationalen Migration die Gemeinschaften verschiedener orthodoxer Kirchen zu uns gekommen: die koptische Kirche, die äthiopische Kirche, die griechisch-orthodoxe Kirche des Patriarchats von Konstantinopel, die rumänisch-orthodoxe sowie die russisch-orthodoxe Kirche.
Seit Ende der 1960er-Jahre fanden die ersten Kontakte und Arbeitstreffen zwischen Pfarrern statt, gefolgt von ökumenischen Initiativen in den 1970er-Jahren, die vor allem vom Sekretariat für ökumenische Aktivitäten gefördert wurden. Seit den 1990er-Jahren bereiten bis heute die Katholische und die Evangelische Ökumenische Kommission sowie die Orthodoxen Gemeinden gemeinsam die Gebetswochen für die Einheit der Christen vor.
Unsere Stadt erlebt großes Leid wegen der neuen Formen von Armut, wie Arbeitslosigkeit, unwürdige Lebensverhältnisse, in denen die neuen Migranten leben, und die zunehmende Ungleichheit. Unsere Kirchen engagieren sich auf verschiedenste Weise in diesen Bereichen.
Aber die jungen Leute fordern uns heraus.
Sie haben, wie auch Sie es auf dem Hügel von Taizé erleben, den tiefen Wunsch nach Begegnung und nach einer gemeinsamen Erfahrung von Gemeinschaft und Gebet. Und wir Vertreter der Kirchen in Turin, gemeinsam ermutigt durch diesen Wunsch, der auch unser Wunsch und der unserer kirchlichen Gemeinschaften ist, wagen zu hoffen, in naher Zukunft junge Menschen aus ganz Europa, die zu einem von Ihrer Gemeinschaft organisierten Europäischen Treffen in unsere Stadt kommen, bei uns begrüßen zu können.
Für unsere jungen Menschen, für unsere Gemeinden und Kirchen wäre es eine wichtige Gelegenheit, die Werte des Evangeliums in ihrer ganzen Fülle zu leben – vor allem, wie Frère Roger immer betonte: Freude, Einfachheit und Barmherzigkeit.
Im Gebet verbunden