TAIZÉ

Freundschaftstreffen zwischen jungen Christen und Muslimen 2021 in Taizé

 

Vom 15. bis 18. Juli 2021 fand in Taizé zum vierten Mal ein Treffen der Freundschaft zwischen jungen Christen und Muslimen statt.


Sich gemeinsam für ein geschwisterliches Miteinander und für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen


Ein 13-minütiges Video (mit deutschen Untertiteln) über dieses Treffen wurde von der Gruppe für Islamisch-Christliche Freundschaft (GAIC):


Drei Tage des Miteinanderteilens und der Freundschaft


Etwa 200 junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren nahmen an den angebotenen Gesprächen, Workshops und Gebeten teil. Junge Muslime und Christen aus dem Libanon, dem Irak, Palästina und Ägypten, die dieses Jahr nicht nach Taizé kommen konnten, hatten Videobeiträge Beitrag geschickt.

Für das muslimische Gebet ein eigener Gebetsraum eingerichtet. Jeden Tag kamen 15 bis 30 junge Christen in den Gebetsraum der Muslime und setzten sich schweigend auf die Bänke für sie an den Seiten des Raumes; alle waren berührt von der kurzen Einführung des Imams zu Beginn jedes Gebets. Viele brachten zum Ausdruck, dass dies ein schöner Moment gewesen sei, um die Religion des anderen besser zu verstehen.


Erster Tag | Gemeinsam für ein geschwisterliches Miteinander


.

Am Vormittag fand ein Austausch mit Pater Vincent Feroldi, dem Delegierten der französischen Bischofskonferenz, und Radia Bakkouch, der Vorsitzenden des Vereins „Coexister“, statt.

Radia Bakkouch arbeitet in einer interreligiösen Bewegung, in der junge Menschen zwischen 15 und 35 Jahren soziale Kontakte schaffen und sich für ein besseres Zusammenleben einsetzen, das sich auf die Vielfalt der religiösen Überzeugungen stützt, zwischen Glaubenden aller Konfessionen und Nichtglaubenden. Es wurden verschiedene Aktionen der Vereinigung Coexister vorgestellt.

Ein Online-Dialog zum Thema Geschwisterlichkeit zwischen Radia Bakkouch und P. Vincent Feroldi ist auf dem YouTube-Kanal von Taizé zu sehen.

.


Zweiter Tag | Gemeinsam für die Bewahrung der Schöpfung


  • Ein erster Beitrag zum Thema „Glaube und ökologisches Engagement im Islam“ kam von Imam Mohamed Bechir Ould Sass, der an der Universität Straßburg unterrichtet. Er erinnerte daran, dass die muslimische Gemeinschaft bereits 2015 ein wichtiges Dokument vorgelegt hatte, um auf die Dringlichkeit der Klimaproblematik aufmerksam zu machen.
  • Der zweite Beitrag kam von Elena Lasida, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin und Leiterin des Netzwerks „Grüne Kirche“ in Frankreich. Sie stellte die christlichen Grundlagen des ökologischen Engagements vor, insbesondere die Grundlinien der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus: Alles steht miteinander in Beziehung, alles ist geschenkt, alles ist zerbrechlich. Sie konnte die Nähe zwischen dem christlichen und dem muslimischen Ansatz zur Bewahrung der Schöpfung hervorheben.

.


Fotos


Die Aufnahmen stammen von Michel Boulenger vom GAIC. Doch zunächst ein kurzes Diaporama sowie Fotos.


Einige Stimmen von Teilnehmern

  • Hélène Millet, Ko-Vorsitzende von GAIC (Groupe d’Amitié Islamo-Chrétienne):

„In den Zeugnissen wird oft die Gastfreundschaft in Taizé hervorgehoben. Für viele Jugendliche war es die erste Erfahrung eines einfachen und unkomplizierten Austauschs mit „echten“ Christen. Gemeinschaft ist kein leeres Wort ... Wir haben nun einen Weg, um die Mauern der Gleichgültigkeit oder der Feindschaft einzureißen: Wir können uns darauf stürzen.

  • Frère Alois, Prior der Communauté von Taizé, zum Eid-Fest:

„An diesem Tag des Eid el Kebir ist es mir eine Freude, Ihnen im Namen meiner Brüder „Eid Mubarak!“ zu wünschen. Wir sind voll tiefer Dankbarkeit für das Freundschaftstreffen zwischen jungen Muslimen und Christen. Was für eine großartige Erfahrung der Geschwisterlichkeit! Ich staune immer noch über die gehörten Worte, die Beiträge und den offenen Austausch ... Wir bleiben uns nahe und hoffen, dass die guten Früchte weiter reifen.“

.

  • Chemouini Chemseddine, Imam der Moschee von Massy (bei Paris):

„Viele unserer Jugendlichen hatten noch nie mit Gleichaltrigen über Religion gesprochen, und nun bot sich die ungewöhnliche Gelegenheit, die wahren Gebote ihres Glaubens mitzuteilen und die Nähe unserer Religionen zu verstehen. (...) Einander beizustehen und unseren Planeten zu schützen ist eine Pflicht für jeden, der sich Gott verschrieben hat – das war die Botschaft der christlichen und muslimischen Gäste. (...) Wenn Sie mich bäten, jedes Jahr nach Taizé zu kommen, würde ich nicht einen Moment zögern zuzusagen; auf dieser Fahrt habe ich die große Nähe zwischen Christen und Muslimen verstanden und die Tatsache, dass diese Nähe ein Schatz ist, den wir achten und teilen müssen.

.


Nächstes Freundschaftstreffen zwischen jungen Christen und Muslimen im Jahr 2022

Wie in den „Vorschlägen für das Jahr 2022“ angekündigt, wird das nächste Freundschaftstreffen vom 13. bis 17. Juli 2022 stattfinden.

Letzte Aktualisierung: 22. März 2022