TAIZÉ

Frère Alois 2006 in Moskau

 

Vom 28. Mai bis zum 2. Juni 2006 besuchte Frère Alois, begleitet von zwei weiteren Brüdern, Moskau. Es war ihm ein Anliegen, Patriarch Alexis II. den Wunsch der Communauté zu überbringen, in engem Kontakt den bisherigen Weg tiefen gegenseitigen Vertrauens in die russisch-orthodoxe Kirche weiterzugehen. Er sagte: „Frère Roger hat uns diesen Weg geöffnet und wir möchten ihn als Brüder weitergehen. Die russisch-orthodoxe Kirche hatte einen besonderen Platz in seinem Herzen. Frère Roger hatte eine unendliche Hochachtung vor dem, was die russisch-orthodoxe Kirche durchgemacht hat. Und er betonte immer wieder, wie sehr es die orthodoxen Christen immer wieder verstanden haben, zu lieben und zu vergeben.“

JPEG - 31.5 kB
Brother Alois presenting to Patriarch Alexis II the shawl often worn by Brother Roger over his prayer robe

Die drei Brüder waren berührt vom herzlichen Empfang durch Patriarch Alexis und Erzbischof Kirill, den Präsidenten des Amtes für ökumenische Beziehung des Moskauer Patriarchats. Der Patriarch betonte die guten Beziehungen zwischen der Russisch-Orthodoxen Kirche und der Communauté von Taizé. Er erinnerte an seine wiederholten Besuche in Taizé und seine Begegnungen mit Frère Roger.

Dies war die vierte Besuchsreise, die Frère Alois in den letzten Monaten unternahm. Zuvor hatte er bereits Papst Benedikt XVI., Patriarch Bartholome von Konstantinopel und den Weltkirchenrat in Porto Alegre/Brasilien besucht. „Durch diese Besuche wollte ich zeigen, wie leidenschaftlich wir Brüder nach Gemeinschaft aller Christen suchen. Bei dieser Suche nach Gemeinschaft entdecken wir immer mehr, welche Schätze die verschiedenen kirchlichen Traditionen die Jahrhunderte hindurch bewahrt haben. In Taizé wollen zu einem Austausch dieser Gaben zwischen den großen christlichen Traditionen beitragen.“

JPEG - 25.5 kB
Metropolitan Kirill and Brother Alois

In Moskau wies Frère Alois besonders auf die Schätze der christlichen Ostkirchen hin, die diese mit den Kirchen des Westens teilen kann. „Eines der Geheimnisse der orthodoxen Seele liegt in der Anbetung, in der die Güte Gottes erfahrbar wird. Durch ein solches Gebet finden die orthodoxen Christen Zugang zu den großen Glaubensgeheimnissen.“

Und Frère Alois fügte hinzu: „Aber wirklich einzigartig und durch nichts anderes zu ersetzten ist die Erfahrung von Christen, die ihre Liebe zu Christus von Generation zu Generation weitergeben haben, besonders dort, wo dies unter dem Einsatz des eigenen Lebens geschah. Die Erinnerungen an diese Glaubenszeugnisse sind in Russland lebendig. Wir haben Menschen getroffen, die tief geprägt sind durch diese Zeugnisse; einige von ihnen wurden sogar zu Märtyrern.“

JPEG - 27.5 kB
Meeting with young adults

Die Brüder nahmen am Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt teil, den Patriarch Alexis feierte, sowie an Gottesdiensten in verschiedenen Gemeinden. Sie besuchten auch einige besonders bewegende Orte: Boutovo, wo zwischen 1937 und 1938 mehr als 20.000 Menschen erschossen und die Stelle, an der Pater Alexander Men ermordet wurde. Bei ihrem Besuch der Theologischen Fakultät Moskaus am Lavrakloster der Heiligen Dreifaltigkeit konnten sie auch in der Dreifaltigkeits-Kathedrale beten. An diesem Ort, an dem die Reliquien des Heiligen Sergius aufbewahrt werden, schlägt das Herz der Gläubigen Russlands.

Am letzten Abend kam es zu einer Begegnung und einem gemeinsamen Gebet mit jungen Erwachsene in einer orthodoxen Kirchengemeinde. Für viele junge Menschen kam durch diesen Besuch Taizé ihrem täglichen Leben näher. Den Brüdern blieb der herzliche Empfang tief im Herzen. „Vom ersten Tag an hatten wir den Eindruck, von all den Betenden in den Kirchen in Empfang genommen zu werden, von jungen Menschen und alte Frauen, die vor den Ikonen verharrten.“

Audienz bei dem Patriarch Alexis II
Audienz bei dem Erzbischof Kirill

Letzte Aktualisierung: 13. Juni 2008