Mit Hilfe des Jugendamtes und der „Diözesankommission für Interreligiöses und ökumenischen Dialog” organisieren wir Jugendliche, die aus unserer Diözese San Isidro schon einmal in Taizé waren, seit sieben Jahren ein gemeinsames Gebet mit Gesängen aus Taizé. Menschen verschiedenen Alters nehmen an diesen Gebeten teil; ein ökumenisches Gebet ist noch sehr ungewöhnlich in unserem Land.
Wir wollen so den Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde weitergehen. Die Gebete sind für unsere Gemeinden eine gute Möglichkeit in Gemeinschaft mit all denen zu leben, die während unseres Aufenthaltes in Taizé unsere Brüder und Schwestern in Christus geworden sind. Auch können wir so bezeugen, dass es in der heutigen Zeit möglich ist, Einheit in Vielfalt zu leben.
Am 27. Juli waren wir zu einem ganz besonderen Gebet eingeladen, das zum ersten Mal in der Martin Luther Gemeinde stattfand. Es war von zwei Gemeinden der Iglesia Luterana Unida (IELU) und der Iglesia Evangélica del Rio de la Plata (IERP) vorbereitet worden.
Wir beteten vor der Freundschaftsikone, die wir vom Treffen in Cochabamba mitgebracht hatten. Vier evangelische Pfarrer und Gläubige der Presbyterianischen und der Anglikanischen Kirchen waren ebenfalls gekommen.
Für ein amerikanisches Land, das sich selbst als katholisch bezeichnet, war dies ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Versöhnung der christlichen Kirchen. Inspiriert wurde dies durch die Arbeit von Frère Roger und dem Pilgerweg, der auf dem „alten Kontinent“ begann.
Nach dem Gebet waren alt und jung zum Tee und einem Gespräch eingeladen. Ich erzählte von meiner Zeit als Freiwilliger in Taizé vor zwei Jahren und Diana von ihre Mitarbeit bei den Vorbereitungen des Europäischen Treffens in Genf. Luli Verbrugghe, der selbst noch nie in Taizé war, berichtete über seine Erfahrung beim Treffen in Cochabamba. Andere Menschen, die Taizé gut kennen, beantworteten weitere Fragen. Wie hat Taizé angefangen und wie schaut es dort heute aus? Die Leute hörten interessiert zu.
Wir danken Gott für diese neue Möglichkeit des Dialogs und der Begegnung. Unsere Hoffnung ist, dass dies der Beginn einer neuen Freundschaft in Christi sein wird.