Sommer 2021

Besuche und gemeinsame Gebete in der Casamance

Von den Christen von Grand Yoff, dem Stadtteil von Dakar, in dem Brüder der Communauté leben, stammen viele aus der Casamance, einer sehr grünen und fruchtbaren Region im Süden des Senegal.

Zusammen mit Jugendlichen aus der Nachbarschaft besuchten zwei Brüder im Juli und August drei Dörfer in der Casamance: Mlomp, Oukout und Cagnout, im Departement Oussouye. Sie wurden sehr herzlich empfangen und konnten nicht nur die heimische Küche kennenlernen, sondern auch am sozialen Leben in den Dörfern teilnehmen und die Natur der Umgebung – Wälder, Felder und Flüsse – entdecken.

Auf Initiative von Jugendlichen aus diesen Dörfern, welche die Brüder in Dakar kennengelernt hatten, fanden dort zum ersten Mal gemeinsame Gebete mit Gesängen aus Taizé statt. Nur als plötzlich der lang ersehnte Regen kam, mussten einige der Jugendlichen das Gebet auf den Reisfeldern fortsetzen, wo die traditionellen Diolà-Lieder gesungen werden ... oder diesmal vielleicht auch einige Gesänge aus Taizé ...!

Obwohl kaum jemand Taizé kannte, waren die Gebete sehr tief und berührend: Zu Beginn und am Ende wurden traditionelle Gesänge gesungen, aber durch die überwiegend mündliche Kultur konnten die Menschen auch die Gesänge aus Taizé fast auf Anhieb ohne Liedblatt oder gedruckten Text mitsingen.

In Mlomp und Cagnout fanden die Gebete in der Dorfkirche statt. In Oukout entstand mit einer kleinen Freundschaftsikone und eine Kerze am Eingang eines Hauses eine schöne Atmosphäre – erweitert durch eine „lebendige Dekoration“ von Hühner, Küken und Hunden, die reihum mitbeteten.

Die Freundschaftsikone aus Taizé wurde von den anwesenden Dorfbewohnern sehr geschätzt. Als bescheidenes Geschenk blieb sie dort und wird nun auch bei anderen Gelegenheiten Christen zusammenbringen.

Die Brüder konnten auf ihrer Reise auch das Projekt „Kalambenor“ („sich gegenseitig helfen“ auf Diolá) besuchen, das 2019 von Youssouf und Jean-Marie, zwei jungen Bauern aus Oukout und Cagnout, in Zusammenarbeit mit den Brüdern von Taizé in Dakar ins Leben gerufen wurde. Youssouf und Jean-Marie beschreiben das Projekt so:

Wir wollten in der Casamance bleiben, wo wir geboren wurden, unser Land bewirtschaften, den Wald, dessen Bäume, Pflanzen, Straßen und Wege wir kennen, bewahren und wiederaufforsten; wir wollten unser tiefes Wissen über das Leben auf dem Land und mit der Natur weitergeben, und das Leben der Menschen und des Waldes in einer familiären Atmosphäre gestalten.

Dabei geht es uns vor allem darum:
1. Unter den Kindern und Jugendlichen im Land und anderswo das Wissen und die Liebe zur Natur zu fördern
2. Handwerkliche Fähigkeiten weiterzugeben
3. Arbeitsplätze zu schaffen
4. Jugendliche zu mehr Selbständigkeit zu erziehen
5. Gegen die Zerstörung des Waldes und die Ausbeutung der Natur anzugehen

Dazu gibt es in jedem der beiden Dörfer des Projekts drei kleine Hütten: zwei für die Unterbringung von Gästen und eine Mehrzweckhütte für Ausstellungen und Begegnungen. Sie ermöglichen es Familien oder Schulgruppen, die Schönheit unseres Lebens in der Casamance, die Natur und den Schutz der Umwelt zu entdecken. Wir organisieren sowohl Aktivitäten vor Ort als auch Ausflüge in die nähere Umgebung, z. B. einen Pflanzenlehrpfad. Eine Gärtnerei, die mit Permakultur experimentiert (Gemüse, Obstbäume, Bambus usw.), wird ein Teil unseres lokalen Beitrags sein. Und vor allem die Aufforstung des Waldes, wo er zerstört wurde.

Printed from: https://www.taize.fr/de_article32622.html - 3 November 2024
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