Auch in diesem Jahr beginnt am Palmsonntag, den 29. März, die Karwoche vor dem Sonntagsgottesdienst mit einem Pilgerweg an die Quelle St. Etienne. Bis dahin ist noch einiges vorzubereiten, um die tausenden Jugendlichen aufzunehmen, die zu den ersten drei großen Wochentreffen nach Taizé kommen. Oberstufenschüler aus der Gegend von Paris waren in den letzten Tagen eifrig am Werk, um die großen Unterkunftszelte aufzustellen.
Aber auch aus der Schweiz, aus Kanada, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus dem deutschen Sprachraum kamen Jugendliche in den letzten Wochen nach Taizé. Eine große Gruppe von fünfzig jungen Ukrainern, die in Paris leben, nahm am vergangenen Wochenende an den Treffen teil. Zu dieser Gelegenheit wurde „Laudate omnes gentes“ auch wieder auf Ukrainisch gesungen. Auch eine Gruppe von vierzig Pastoren aus der Schweiz und eine junge Frau aus Mauretanien, die sich im Rahmen eines nachmittäglichen Workshops vorstellte, kamen zu den Treffen auf dem Hügel.
Im Anschluss an einen Vortrag im Rahmen der „Konferenzen zur Fastenzeit“ in Notre-Dame von Paris, fuhr Frère Alois in der vergangenen Woche wie jedes Jahr um diese Zeit nach Rom. Am Montag, den 16. März empfing Papst Franziskus ihn – zum zweiten Mal seit dem Beginn seines Pontifikats – in Privataudienz. Der Papst verfolgt mit großer Aufmerksamkeit die ökumenische Berufung der Communauté und deren Einsatz für die Jugendlichen. Er versicherte, dass er im Gebet mit allen verbunden ist, die am 16. August dieses Jahres anlässlich des 100. Geburtstags von Frère Roger und seines 10. Todestages in Taizé zusammenkommen.
Frère Alois dankte dem Papst für die Ankündigung eines „Jahres der Barmherzigkeit“ und sagte ihm, wie sehr seine Worte, mit denen er über die Liebe und die Vergebung Gottes spricht, denen Frère Rogers nahestehen. Für den Papst sei die Barmherzigkeit das Herz des Evangeliums.
Zum Auftakt des für die Communauté besonderen Jahres 2015 fuhr Frère Alois im Februar zur letzten Etappe des „Pilgerwegs auf allen Kontinenten“ nach Australien und Neuseeland. Einer der Brüder, die ihn auf diesen Besuchen begleiteten, berichtet: „Bei unserer Ankunft in Melbourne wurden wir von Vertretern der australischen Urbevölkerung offiziell empfangen. Vicki, die selbst aus der Gegend des Lake Mungo in New South Wales stammt, leitete die Feier. [...] Zusammen mit anderen Aborigines streute sie uns etwas Erde in die Hände – wir schlossen die Augen und sie betete, dass uns das Land ihrer Vorfahren aufnehmen möge. Während ihres langen Gebets behielten wir die Erde in unseren Händen.“
Am 16. März erschien eine CD mit dem Titel „Taizé – Music of unity and peace“, die in Zusammenarbeit der Communauté mit einem Team der Deutschen Grammophon/Universal Music entstand. Die Communauté beteiligte sich an diesem Projekt, um die Gesänge aus Taizé einem weiteren Personenkreis zugänglich zu machen. Diese CD enthält Gesänge, die ein Chor Jugendlicher – unterstützt von jungen Instrumentalisten aus verschiedenen Ländern – singt. Ein Teil der Aufnahmen wurde im Juli 2014 während der gemeinsamen Gebete in Taizé gemacht, einige Psalmen und Antwortgesänge wurden von Brüdern der Communauté gesungen.
Darüber hinaus erschien am 5. März das Buch „Taizé heute: Frère Alois im Gespräch mit Marco Roncalli“ auch in französischer Sprache.
Weitere Informationen zu diesen Neuerscheinungen im örtlichen Buchhandel oder Online.
Die Communauté lädt am Sonntag, den 10. Mai die Bewohner der weiteren Region – zwischen Dijon, Lyon und Genf – ein, den 100. Geburtstag Frère Rogers gemeinsam zu feiern. Auf den Internetseiten von Taizé werden die Einzelheiten des Programms und die Themen der Workshops nach und nach bekanntgegeben.
Außerdem sind Jugendliche im Mai eingeladen, zu Hause in der eigenen Umgebung ein gemeinsames Gebet vorzubereiten und sich eine Solidaritätsaktion auszudenken. Zur gemeinsamen Vorbereitung oder der Ablauf eines Gebets vorgeschlagen, das im März oder April stattfinden kann.
Vielerorts sind solche Gebete und Gesten der Solidarität bereits in Vorbereitung. Sie werden nach und nach auf der betreffenden Seite bekanntgegeben. Wer dies wünscht, möge uns bitte Ort und Termin mitteilen: info2015 taize.fr
Die Frage, die Jesus gestellt wird, ist sehr direkt: Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ Man könnte die Frage auch so formulieren: Was könnte ich tun, um wirklich zu leben, sodass mein Leben nicht ein Leben für den Tod ist, sondern ein Leben, das zum ewigen Leben führt? Jesu Antwort fordert den Mann in seiner Eigenschaft als Gesetzeslehrer, der sich mit der Schrift auskennt, heraus: „Was steht im Gesetz? Was liest du dort?“ Der Mann antwortet, indem er zwei Bibelstellen nebeneinanderstellt.
Gott aller Liebe, du bist immer bei uns und in uns. Du schenkst uns Hoffnung, so können wir denen nahe sein, die leiden. Gib allen Menschen deinen Frieden, sodass der Atem deiner Güte uns trägt.