TAIZÉ

Für diesen Monat

Gedanken zur Bibel

 
Mit den „Gedanken zur Bibel“ kann man mitten im Alltag, allein oder mit anderen, Gott suchen. Jeder nimmt sich mit dem vorgeschlagenen Text, dem Kommentar und den Fragen eine Zeit der Stille. Danach treffen sich alle zum Austausch. Davor oder danach kann ein gemeinsames Gebet stehen.

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2024

Dezember

Markus 8,14–21
Die Jünger Jesu hatten vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und er warnte sie: „Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes!“ Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. Als er das merkte, sagte er zu ihnen: „Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt?“ Sie antworteten ihm: „Zwölf.“ – „Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt?“ Sie antworteten: „Sieben.“ Da sagte er zu ihnen: „Versteht ihr immer noch nicht?“

Bei zwei Anlässen erlebten die Jünger, wie ein Mangel zu einem Zeichen des Überflusses, ja der Überfülle wird. Jesus erinnerte sie daran. Aber wenn man nicht wirklich hingesehen hat, wenn man nicht wirklich zugehört hat, vergisst man das schnell. Auch hier fühlen sich die Jünger eingeengt: Sie haben nur ein einziges Brot ... zu wenig!

Alles in uns sagt, dass wir nicht haben, was wir brauchen, dass wir nicht genug haben. Wie oft belastet uns das Gefühl, dass uns etwas fehlt? Ist das die Wirkung des „Sauerteigs der Pharisäer“, den wir vielleicht auch in uns selbst finden?

Jesus lädt uns ein, auf das Wenige zu vertrauen, das wir haben, und auf die verwandelnde und vervielfältigende Kraft seines Handelns, der als der Demütige unter uns gegenwärtig ist. Oft betont Jesus im Evangelium eine dürftige Realität. Er macht uns fähig, mit dem Wenigen, das wir haben, dem Wenigen, das wir sind, weiterzumachen, indem er unsere Wurzeln in sein Wort und sein Brot legt.

- Denke ich eher daran, wie wenig ich habe oder was mir fehlt? Woran denke ich dabei? Wann habe ich das bereits erlebt?

- Wie kann ich vermeiden, dass mir das Vertrauen schwindet? Was hilft mir, Vertrauen zu bewahren?

- Wann fühle ich den Mut, mit dem, was ich habe und was ich bin, trotz meiner Grenzen weiterzumachen?



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Letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2024