• >
  • An den Quellen des Glaubens >
  • Gedanken und Meditationen >
  • Jahresbriefe aus Taizé >
  • Hoffnung gegen alle Hoffnung
  Deutsch
  • Die Communauté von Taizé
  • An den Quellen des Glaubens
  • Wege nach Taizé
  • Auf den verschiedenen Kontinenten


 
  • Gebet
    • Übertragung der gemeinsamen Gebete aus Taizé
    • Gebete von Frère Alois
      • Tägliche Gebete von Frère Alois
    • Schriftstellen für jeden Tag
    • Tägliche Gebete
    • Gebetsanliegen
    • Das Gebet Jugendlicher in Taizé
    • Der Wert der Stille
    • Ein gemeinsames Gebet vorbereiten
      • Ein gemeinsames Gebet vorbereiten
      • Abendgebet für die Bewahrung der Schöpfung
      • Den Gebetsort gestalten
      • Ikonen und Gebet
  • Gesänge
    • Mit Gesängen beten
    • Gesänge aus Taizé
  • Gedanken und Meditationen
    • Beitrag von Frère Alois: Fünf Jahre nach Laudato Si’
    • Fastenzeit 2020: Botschaft von Frère Alois
    • Gedanken zum 4. Fastensonntag
    • Ein Evangeliumsweg zur Quelle Saint-Étienne
    • Worte von Frère Alois: Die Erde ist unser gemeinsames Haus
    • Frère Roger: Etwas ganz Einfaches
    • Gedanken für den Tag
    • Für diesen Monat: Gedanken zur Bibel
    • Einige Glaubensfragen
      • Die Taufe
      • Was heißt es, „das Reich Gottes wie ein Kind empfangen“?
      • Das Geheimnis von Weihnachten
      • Die Kirche
      • Kirche und Staat: Wie soll sich ein Glaubender in der Gesellschaft verhalten?
      • Die Gebote
      • Das Weltall: Welchen Platz hat der Mensch im Weltall?
      • Das Kreuz
      • Warum kann man sagen, dass Jesus „für uns“ gestorben ist?
      • Die Religionen und das Evangelium
      • Die Eucharistie
      • Ein Thementreffen in Taizé: Die Eucharistie bei den Christen des 2. Jahrhunderts
      • Was heißt „evangelisieren“?
      • Der Glaube
      • Wie spricht das Neue Testament über den Glauben?
      • Was macht den christlichen Glauben aus?
      • Die Gottesfurcht
      • Judas: Warum behielt Jesus Judas im Kreis seiner Jünger, wo er doch wusste, dass er ihn verraten wird?
      • Heißt verzeihen vergessen?
      • Bin ich noch frei, wenn ich dem Ruf Christi folge?
      • Die Freiheit: Sind alle Ereignisse von Gott vorherbestimmt?
      • Darf man glücklich sein, wenn andere leiden?
      • Muss ein Christ daran glauben, dass es eine Hölle gibt?
      • Die Hoffnung
      • Richtet nicht: Warum sagt Jesus zu seinen Jüngern, dass sie nicht richten sollen?
      • Die Feindesliebe
      • Barmherzigkeit
      • Warum enthält die Bibel Drohungen, wenn Gott barmherzig ist?
      • Die Gegenwart Gottes : Was bringt es, zu glauben, wenn Gott in jedem Menschen gegenwärtig ist?
      • Welche Voraussetzungen hat der Dialog zwischen Christen verschiedener Konfessionen?
      • Gibt es versöhnte Verschiedenheit?
      • Die Sünde
      • Das Leiden
      • Sind die Unterschiede zwischen Christen ein Problem oder eine Bereicherung?
      • Die Welt: Kann man die Welt verbessern?
      • Was kümmert uns das Schicksal unseres Planeten, wenn wir an das ewige Leben glauben?
    • Christliche Zeugen
      • Irenäus von Lyon
      • Mutter Teresa
      • Johannes Chrysostomos (344-407)
      • Augustinus (354-430 n.Chr.)
      • Die Aktualität Dietrich Bonhoeffers (1906-1945)
      • Beitrag von Frère Alois: Zum 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
      • Ein Weg der Versöhnung: Frère Roger
      • Jeremia
      • Dorotheus von Gaza (6.Jhd):
        Demut und Gemeinschaft
      • Franz Stock (1904-1948) - Ein Leben für die Versöhnung
      • Pierre Teilhard de Chardin (1881-1955): Die Welt ernst nehmen
      • Ein Prophet des Trostes (Jesaja 40-55)
    • Hefte aus Taizé
      • 1. Ich glaube, hilf meinem Unglauben
      • 2. Durch das Kreuz Christi gerettet?
      • 3. Was macht den christlichen Glauben aus?
      • 4. Austausch mit Glaubenden anderer Religionen
      • 5. Gott, Dreifach Heilig
      • 6. Brauchen wir die Kirche?
      • 7. Die Eucharistie und die ersten Christen
      • 8. Das Brot der Stille ist das Wort
      • 9. Die beiden Seiten des Kreuzes
      • 10. Frère Roger, Gründer von Taizé
      • 11. Gesegnet in unserer menschlichen Zerbrechlichkeit
      • 12. Osterstimmen
      • 13. Ist Christus zerteilt?
      • 14. Vergnügen, Glück, Freude
      • 15. „Verwurzelt und gebaut in Christus“
      • 16. Ikonen
      • 17. Die Leidenschaft für die Einheit des Leibes Christi
      • 18. Drei Annäherungen an den christlichen Glauben
      • 19. Der Regenbogen nach der Sintflut
      • 20. Das Buch der Offenbarung: Welche Botschaft hält es heute noch für uns bereit?
      • 21. In Gott zu Gott hin
      • 22. Stimmen von den Anfängen
      • 23. Ist Gott zu fürchten?
      • 24. Unerschütterlicher Glaube
      • 25. „Geh, ich bin bei dir!“
    • Worte von Frère Alois
      • Eine innere Kraft finden, die uns hilft voranzugehen
      • Gehen wir aufeinander zu
      • Ostern 2020: Ein neues Licht geht auf
      • Auf die Gegenwart Gottes in unserem Leben achten
      • Worte von Frère Alois: Ostern 2021 | Die Quelle einer neuen Hoffnung
      • 2019
        • Fastenzeit: Die Freude der Vergebung
        • Ostern 2019: Die Freude der Auferstehung erstrahlen lassen
        • Pfingsten 2019: Damit Taizé ein Ort des Vertrauens bleibt
        • Die fröhliche Radikalität des Franz von Assisi
        • Unsere Erde ist ein wertvolles Geschenk Gottes
        • Christus ist unser Friede
        • Damit alles ans Licht kommt
        • Verantwortlich für unseren wunderbaren Planeten
      • 2018
        • Gemeinsam zu den Quellen der Freude gehen
        • Machen wir unsere Freundschaft weit!
        • Seien wir die Seele der Welt
        • Ostern 2018: Christus ruft uns auf, Träger seines Friedens unter den Menschen zu sein.
      • 2017
        • Die Bibel ist die Geschichte der Treue Gottes
        • Karwoche 2017: Die Güte Gottes hat das letzte Wort
        • Ostern 2017: Zeugen des auferstandenen Christus
        • Festhalten an der Hoffnung
        • Auf das Licht der Verklärung Christi schauen
        • Eine Quelle der Hoffnung
        • Unser Leben vereinfachen, um miteinander zu teilen
        • Die Freundschaft Christi zu jedem Menschen
        • Die Menschen auf der Flucht verstehen
      • 2016
        • Friedensstifter in der eigenen Umgebung
        • Wir alle können Einheit säen und wachsen lassen
        • Ein Gleichnis der grenzenlosen Liebe Gottes
        • Wenn wir Menschen auf der Flucht aufnehmen, sind wir die Beschenkten
        • Zu spüren, dass wir nicht alleine sind, kann uns neue Hoffnung geben
        • Die Geschwisterlichkeit beginnt damit, dass wir dem anderen zuhören
        • Auf das Licht Christi schauen
        • Gott sendet uns, neue Wege der Gemeinschaft zu gehen
        • Das Wagnis, auf andere zuzugehen
      • 2015
        • Ostern 2015: Christus ist unsere Hoffnung, er lebt
        • Wenn wir mit anderen teilen, schenkt Gott uns Freude am Leben
        • Eine weltumspannende Gemeinschaft fördern
        • Sein Leben einsetzen
      • 2014
        • In Gemeinschaft mit den Christen des Ostens
        • Im Gedenken an Frère Roger
        • Den Mut haben, Frieden zu stiften
        • Die Liebe Gottes - eine Quelle der Solidarität
        • Gebet bei den Sioux-Indianern in Süddakota
        • Andere besuchen, um eine kleine Flamme der Hoffnung am Leben zu erhalten
        • Die Quelle der Hoffnung
        • Ostern 2014: Der auferstandene Christus macht uns zu leidenschaftlichen Suchern nach Gemeinschaft
      • 2012
        • Menschen nahe sein, die ärmer sind als wir
        • Christus führt uns über alle Grenzen hinweg zusammen
        • Jahrestag des Todes von Frère Roger
        • Die Versöhnungskirche wurde vor fünfzig Jahren eingeweiht
    • Jahresbriefe aus Taizé
      • Frère Alois 2021: Hoffnung gegen alle Hoffnung
      • Frère Alois 2020: Unterwegs und doch verwurzelt bleiben
      • Frère Alois 2019: Vergessen wir die Gastfreundschaft nicht!
      • Frère Alois 2018: Eine Freude, die nie versiegt
      • Frère Alois 2017: Gemeinsam Wege der Hoffnung öffnen
      • Frère Alois 2017: Aufruf an die Verantwortlichen der Kirchen für das Jahr 2017
      • Frère Alois 2017: Auf dem Weg zur Einheit des europäischen Kontinents
      • Frère Alois 2016: Der Mut der Barmherzigkeit
      • Taizé 2015
      • Frère Alois 2012 - 2015: Auf dem Weg zu einer neuen Solidarität
      • Frère Alois 2015: Vier Vorschläge, um Salz der Erde zu sein
      • Frère Alois 2014: Vier Vorschläge, um die sichtbare Gemeinschaft all derer zu suchen, die Christus lieben
      • Frère Alois 2013: Vier Vorschläge, um die Quellen des Vertrauens auf Gott freizulegen
      • Frère Alois 2011: Brief aus Chile
      • Frère Alois 2010: Brief aus China
      • Frère Alois 2009: Brief aus Kenia
      • Für ein offenes und solidarisches Europa
      • Frère Alois 2008: Brief aus Cochabamba
      • Frère Alois: Brief an jemand, der Christus nachfolgen will
      • Frère Alois: Aufruf zur Versöhnung der Christen
      • Frère Alois 2007: Brief aus Kalkutta
      • 2006: Unvollendeter Brief von Frère Roger
      • Frère Roger 2005: Eine Zukunft in Frieden
    • Brief aus Taizé - Zeugnisse
      • Teilen, was wir haben
      • Was machst du mit deiner Freiheit?
      • Für eine geschwisterliche Erde
      • Sich für die Freude entscheiden
      • Grenzenloses Erbarmen
      • Verlangen nach Vergebung
    • Auf dem Weg zu einer neuen Solidarität
      • „Auf dem Weg zu einer neuen Solidarität“: 2012 - 2015: Drei Jahre einer gemeinsamen Suche
      • Die gemeinsame Suche Jugendlicher geht weiter
      • Themen
        • Mauern der Trennung überspringen
        • Solidarität mit der ganzen Schöpfung
        • Empörung, Passivität oder Engagement
        • Frieden euch, den Nahen!
      • Jugendlichen zuhören...
        • Den Jugendlichen in Asien zuhören
        • Den Jugendlichen in Europa zuhören
        • Auf dem Weg zu einer neuen Solidarität: Den Jugendlichen auf dem amerikanischen Kontinent zuhören
        • Den Jugendlichen in Ozeanien zuhören
  • Bibeleinführungen online
    • „Ich mache etwas Neues“
  • Podcasts
    • Podcasts aus Taizé
Frère Alois 2021
 

Hoffnung gegen alle Hoffnung

Eine Botschaft für das Jahr 2021


Im PDF-Format

PDF - 406.6 kB


Selbst in Zeiten der Ungewissheit und des Umbruchs setzen unzählige Menschen ihr Leben ein, ohne auf sich selbst zu schauen. Sie tragen die Menschheit.

In den vergangenen Monaten haben wir von den Sorgen vieler junger Menschen gehört. Mit Blick auf die Zukunft fragen sie sich: ‚Was gibt uns Hoffnung und Orientierung? Worauf können wir uns verlassen, jetzt, wo alles unsicher ist?‘ Manche fragen sogar: ‚Für welches Ziel lohnt es sich zu leben?‘ Andere wiederum sagen: ‚Treten wir der Mutlosigkeit entgegen; suchen wir nach Zeichen der Hoffnung!‘ (1)

(1) Wir möchten Jugendliche zwischen 15 und 35 Jahren dazu einladen, auf diese „Botschaft für das Jahr 2021“ zu reagieren und ihre konkreten Erfahrungen beizutragen: Welche Personen oder Initiativen sind für mich ein Zeichen der Hoffnung? Schreiben Sie bitte an: solidarity taize.fr. Die Antworten werden im Lauf der nächsten Monate als Textbeiträge, Videos, Podcasts ... veröffentlicht.

Die Zeichen der Hoffnung suchen

Infolge der gegenwärtigen Pandemie haben immer mehr Menschen auf der Welt kaum noch das Nötigste zum Leben. Diese Situation erfordert mutige politische Entscheidungen; doch ebenso unverzichtbar für das Zusammenleben sind Solidarität und Freundschaft, wozu wir alle beitragen können. Viele Menschen sind bereit, anderen zu helfen. Ihre Großmut erinnert daran, dass der Einsatz für andere ein Weg in die Zukunft ist.

Wie viele junge Menschen engagieren sich tatkräftig für den Schutz unseres gemeinsamen Hauses, unseres Planeten! Unzählige Initiativen sind am Entstehen. Sie können den Klimanotstand nicht von heute auf morgen beheben, aber sie helfen, unseren Lebensstil Schritt für Schritt zu ändern und die Umwelt zu schonen. (2) Aus der Sicht des Glaubens hat Gott uns die Erde anvertraut, damit wir für sie Sorge tragen.

Es besteht heute ein deutlich größeres Bewusstsein für die Strukturen des Unrechts, die oft geschichtliche Ursachen haben. Leider wird Macht nicht immer zum Wohl aller ausgeübt. Reaktionen von Frustration und Wut sind verständlich. Wer hat den Mut – jenseits der Spaltungen in unseren Gesellschaften –, Gerechtigkeit und Frieden zu stiften?

(2) Sind wir bereit, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen, um den CO2‐Ausstoß zu reduzieren und den Klimawandel zu bremsen? Werden wir ändern, was wir ändern können? Christliche Gemeinschaften tragen auch auf ökumenischer Ebene dazu bei, so etwa das Netzwerk „Églises vertes“ (Grüne Kirchen).

Bereits 1989 haben die Kirchen in Europa bei einem Treffen in Basel dazu aufgerufen, „einen möglichst umweltfreundlichen Lebensstil anzunehmen: insbesondere den Energieverbrauch zu senken, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und den Abfall zu begrenzen.“

In Taizé setzen wir unsere Anstrengungen für eine ökologische Wende fort. Für Vorschläge jeglicher Art sind wir dankbar. (www.taize.fr/eco)


Geschwisterlich leben

Ja, trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten lassen sich Gründe finden zu hoffen – manchmal gegen alle Hoffnung. Machen wir uns gemeinsam mit denen auf die Suche, die ihr Leben anders führen als wir – mit Christen anderer Konfessionen, Glaubenden anderer Religionen, Agnostikern und Menschen, die nicht an Gott glauben und sich ebenfalls für ein geschwisterliches Zusammenleben und ein Miteinanderteilen einsetzen.

Neue Freude bricht auf, wenn wir geschwisterlich leben und auf Menschen zugehen, die besonders bedürftig sind: Obdachlose, Alte, Kranke oder Vereinsamte, Kinder in Schwierigkeiten, Menschen, die mit einer Behinderung leben, Migranten ... Jeder von uns kann in Situationen geraten, die einen verletzbar machen. Die Pandemie offenbart, wie zerbrechlich das Leben der Menschheit ist.

Wir sind mehr denn je aufeinander angewiesen. In seiner Enzyklika Fratelli tutti erinnert Papst Franziskus eindringlich daran, dass „sich keiner allein retten kann.“ (32) Und er fügt hinzu, dass wir unsere wahre Identität nicht finden, ohne eine „Offenheit für das Universale, ohne uns von dem, was anderswo geschieht, hinterfragen zu lassen, ohne uns von anderen Kulturen bereichern zu lassen oder uns mit den Nöten anderer Völker zu solidarisieren.“ (146)

Legen wir unser Konkurrenzdenken ab – sowohl zwischen Einzelnen als auch zwischen Völkern – und setzen wir uns stattdessen mit aller Kraft für Zusammenarbeit ein! Unterstützen wir Organisationen, die auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Kooperation und Solidarität fördern!


Glauben – auf eine Gegenwart vertrauen

In Taizé stellen wir fest, dass sich junge Menschen, um auf dem Weg zu bleiben, die Frage nach Gott auf neue Weise stellen: Was heißt es, an Gott zu glauben? Und – wenn es Gott gibt – handelt er in der Geschichte und in unserem Leben?

Vermeiden wir es, auf diese Fragen Antworten zu geben, die Gott auf unsere eigenen Vorstellungen reduzieren. Gott geht unendlich weit über alles hinaus, was wir uns vorstellen können. Wir sind Suchende, und wir sehnen uns nach Liebe und Wahrheit. Wo immer wir uns auch auf unserem inneren Pilgerweg befinden, wir tasten uns oft nur voran. Doch als „Pilger des Vertrauens“ können wir uns gemeinsam auf den Weg machen und unsere Suche mit anderen teilen – unsere Fragen genauso wie unsere Überzeugungen.

„Der Glaube ist ein ganz einfaches Vertrauen auf Gott, ein Schritt des Vertrauens, den wir im Lauf unseres Lebens unzählige Male tun ... selbst wenn es in jedem Menschen auch Zweifel geben mag“, sagte Frère Roger.

Bedeutet zu glauben nicht zunächst einmal, auf eine Gegenwart zu vertrauen – tief in uns und zugleich im ganzen Universum, ungreifbar und doch real? Eine Gegenwart, die sich nicht aufdrängt, aber der wir uns in jedem Augenblick in Stille öffnen können, und die uns wie zu unserem eigenen Atem wird. Eine Gegenwart, die sich niemals zurückzieht und die es gut mit uns meint, selbst wenn wir zweifeln und den Eindruck haben, kaum zu verstehen, wer Gott ist.


Ein neuer Horizont

Eine Gegenwart, die es gut mit uns meint – welches Licht wirft das Evangelium auf dieses Geheimnis?

Jesus hat bis zuletzt aus dieser Gegenwart gelebt, er hat stets auf sie geachtet. Sie war für ihn ein inneres Licht, der Atem Gottes, eine Inspiration des Heiligen Geistes ...

Im tiefsten Leid und in absoluter Einsamkeit, in seinem Sterben am Kreuz, als alles absurd erschien, schrie er in dem Gefühl der Verlassenheit laut auf. Aber sein Schrei war immer noch an Gott gerichtet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Er wurde verraten, gefoltert und zum Tode verurteilt – in die tiefste Dunkelheit bringt er die Liebe. Diese Liebe ist stärker als das Böse. Maria Magdalena, und nach ihr die Apostel, überbringen die unvorstellbare Nachricht: Er lebt; die Liebe Gottes hat Hass und Tod besiegt!

Die ersten Christen sind von dieser Nachricht überwältigt und legen Zeugnis ab: Christus lebt nun bei Gott, er erfüllt das All mit dem Heiligen Geist und ist in jedem Menschen gegenwärtig. Er ist mit den Armen solidarisch und verschafft ihnen Gerechtigkeit. Er ist die Erfüllung der Schöpfung und der Geschichte, und nimmt uns nach dem Tod in die Fülle der Freude auf.

Jenseits von menschlicher Gewalt, jenseits von Umweltkatastrophen und Krankheiten tut sich ein neuer Horizont auf. – Sehen wir diesen Horizont?


Unseren Blick neu ausrichten

Von diesem Horizont, der sich durch die Auferstehung Christi öffnet, fällt ein Licht in unser Leben. Dieses Licht vertreibt stets aufs Neue den Schatten der Angst, es lässt eine Quelle hervorspringen, und die Freude des Lobpreises kann aufbrechen.

So erahnen wir, dass Christus bis ans Ende der Zeiten die ganze Menschheit und das Universum wie durch eine geheimnisvolle Kraft in der Liebe Gottes zusammenführt. Und an diesem Auftrag beteiligt er uns.

Er beteiligt uns an diesem Auftrag gemeinsam mit anderen, als Kirche. Er fordert uns damit auf, unsere Freundschaft allen Menschen zu schenken und selbst unsere Feinde zu lieben. Sein Frieden versöhnt sogar verfeindete Völker.(3)

(3) Auch in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie kann die Kirche Gemeinschaft in der Menschheitsfamilie vorantreiben. Dazu drei mögliche Vorschläge:

‐ Um unsere Gesellschaften menschlicher zu gestalten, müssen wir einander zuhören, um Gegensätze zu versöhnen und um zu lernen, mit unseren Unterschieden umzugehen. Die Kirche ist aufgerufen, das Gespräch zu suchen und auf alle zuzugehen. Wären diejenigen, die ohne Bezug zu einer christlichen Gemeinschaft leben, zu einem Dialog mit der Kirche bereit?

‐ Einen der unzähligen Migranten, einen Menschen auf der Flucht oder eine Familie aus einem anderen Land aufzunehmen, kann unseren kirchlichen und unseren zivilen Gemeinden neuen Schwung verleihen. Oft sind auch Menschen, die nicht am kirchlichen Leben teilnehmen, bereit, eine solche Geste zu unterstützen. Diese Erfahrung haben wir in den letzten Jahren in Taizé gemacht, als wir zusammen mit Menschen aus unserer Umgebung Migranten aus verschiedenen Ländern aufgenommen haben.

‐ Um ein Ort zu sein, der für andere offen ist, ist es nötig, den Schwächsten zuzuhören. Vielerorts müssen die Kirchen noch mehr tun, um den Schutz aller zu gewährleisten. Zum Teil sind in ihrer Mitte Machtstrukturen entstanden, die körperliches, geistiges und seelisches Leid verursacht haben. In Taizé setzen wir unser Bemühen um Wahrhaftigkeit weiter fort (www.taize.fr/protection)


Christus kann uns helfen, unseren Blick neu auszurichten: Durch ihn wird uns bewusst, welche Würde jeder Mensch hat und welche Schönheit in der Schöpfung liegt. Die Hoffnung ist kein naives Vertrauen; sie ist auf Christus gegründet und bricht immer wieder neu hervor. Eine heitere Freude erfüllt uns, und wir finden Mut, die Verantwortung anzunehmen, die Gott uns auf Erden überträgt.


Im Gebet verbunden mit allen, die über diese Botschaft nachdenken möchten,

Frère Alois

Jesus Christus, wir loben deine Güte und deine Einfachheit. Durch die Demut deines Lebens ist Gottes Licht erstrahlt. Dieses Licht leuchtet heute in unseren Herzen. Es kann unsere Wunden heilen und sogar unsere Unsicherheit und Schwäche zu einer Quelle werden lassen, die schöpferische Kraft schenkt, zu einer Gabe des Vertrauens. Du, Christus, schenkst uns das Licht Gottes, und mit ihm eine Hoffnung gegen alle Hoffnung.


Bibeltexte zum weiteren Nachdenken

Maria sang diese Worte: „Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. (...) Die Reichen lässt er leer ausgehen.“ (siehe Lukas 1,46–56)

Maria, die Mutter Jesu, hat verstanden, Liebe und Mitgefühl mit der glühenden Hoffnung auf einen radikalen Umbruch zu verbinden.

Jesus sagte: „Der Beistand, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (siehe Johannes 14,15–31)

Jesus lässt uns nicht allein. Vor seinem Tod hat er durch den Heiligen Geist den Jüngern seine Gegenwart für immer versprochen. Der Heilige Geist lebt in uns, er tröstet uns, er steht uns bei und zeigt uns, wie wir Tag für Tag in der Nachfolge Jesu Christi leben können.

„Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, es brause das Meer und alles, was es erfüllt. Es jauchze die Flur und alles, was auf ihr wächst. Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem Herrn, wenn er kommt, wenn er kommt, um die Erde zu richten.“ (siehe Psalm 96)

Viele Psalmen laden ein, Gott zu loben. Nicht nur die Menschen, die ganze Schöpfung stimmt in diesen Lobgesang ein. Wir wollen die Schöpfung bewahren, nicht nur weil wir auf sie angewiesen, sondern weil wir ein Teil von ihr sind, und der wunderbare Plan Gottes alles Lebendige umfasst.


Letzte Aktualisierung: 15. Dezember 2020

Wort für den Tag

Mo, 19. April
Jesaja sagt: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!
Jes 40,1-5
Weitere...

Kalender

28. Dezember 2021 - 1. Januar 2022, Italien:
Das nächste Europäische Jugendtreffen findet in Turin statt
 Ereignissuche

Die Arbeit der Brüder

Die Arbeit der Brüder

Die Communauté von Taizé

  • Aktuelles
  • Patriarch Bartholomäus in Taizé - April 2017
  • Berufung und Geschichte
  • Frère Roger, Gründer der Communauté von Taizé
  • Mehr über Taizé
  • Islamisch-christliche Freundschaft in Taizé
  • Brüder der Communauté an anderen Orten auf der Welt:
  • Die Arbeit der Brüder
  • Solidarität
  • Drei Jahrestage 2015: Auf dem Weg zu einer Neuen Solidarität

An den Quellen des Glaubens

  • Gebet
  • Gesänge
  • Gedanken und Meditationen
  • Bibeleinführungen online
  • Podcasts

Wege nach Taizé

  • Sicherheit von Personen
  • Jugendtreffen
  • Informationen für 2020
  • Informationen für 2021
  • Wege nach Taizé
  • Multimedia
  • Aktuelles
  • Online-Treffen

Auf den verschiedenen Kontinenten

  • Afrika
  • Süd- und Nordamerika
  • Asien
  • Naher Osten
  • Europa
  • Kleine Provisorische Gemeinschaften

Copyright © Ateliers et Presses de Taizé

Über diese Website

[ nach oben | Sitemap | Startseite]

  • Anfangszeiten der gemeinsamen Gebete in Taizé
  • Kontakt
  • E-Mail Nachrichten aus Taizé
  • Copyright-Angaben