9. April 2020
Der deutsche Pfarrer und Theologe Dietrich Bonhoeffer starb vor genau 75 Jahren, am 9. April 1945. Anlässlich dieses Jubiläums hat der Präsenz Medien & Verlag Frère Alois um einen Beitrag gebeten, den wir hier wiedergeben.Christus der Gemeinschaft
Dietrich Bonhoeffer erinnert uns daran, dass die Gemeinschaft aller, die Christus lieben, nur von Christus her wachsen und sich vertiefen kann: (...)
21. März 2012
Ein Bruder der Communauté beschreibt anhand der Vision Teilhard de Chardins wie wichtig es ist, dass man Glaube und Anteilnahme am Schicksal der Welt nicht voneinander trennt.Ein Kind hält ein Stück Holz in der Hand und ein Gedanke lässt ihn nicht mehr los: Das Holz wird eines Tages verfaulen. Dann nimmt es einen Stein, aber es weiß, dass auch der Stein dazu verurteilt ist, einmal zu zerbröckeln. Als es schließlich einen Gegenstand aus Eisen in der Hand hat glaubt es, dieser würde der Zersetzung widerstehen. Pierre Teilhard de Chardin wurde 1881 (...)
18. März 2012
1926 nahm der deutsche Priester Franz Stock in Bierville bei Paris an einem Friedenstreffen teil, zu dem zehntausend Jugendliche aus ganz Europa zusammengekommen waren. Damit begann, soweit wir wissen, das Engagement dieses jungen Deutschen für den Frieden. Ostern 1928 begab sich Franz Stock als junger Seminarist zum Studium nach Paris. Sein Freund Joseph Folliet schrieb dazu einmal: „1928 war es noch undenkbar, einen deutschen Studenten in Paris an der theologischen Fakultät aufzunehmen.“ Franz Stock wurde 1932 zum Priester geweiht und zwei (...)
9. Mai 2009
Wer war dieser Mann, der das Denken der westlichen Welt so tief geprägt hat? Für die einen sprach er in unübertrefflicher Weise über die Gnade, die Liebe Gottes. Für andere ist er für eine verzagte Sicht des Menschen verantwortlich, den er mehr von der Sünde als von der Liebe Gottes bestimmt sieht. Im Lauf der Geschichte beriefen sich verschiedenste theologische Strömungen auf ihn, manchmal Anlass zu erbitterten Polemiken.
Stets aber faszinierte sein Weg zum Glauben. Er beschrieb ihn in seinen „Bekenntnissen“ und half unzähligen Menschen, Christus (...)
16. Februar 2009
Wie kann man einen Menschen beschreiben, der vollständig anonym geblieben ist? Die Kapitel 40 bis 55 des Buches Jesaja bestehen aus einer kleinen Sammlung prophetischer Texte, die eine klare literarische Einheit bilden, deren Verfasser aber hinter seiner Botschaft zurücktritt. Weder sein Name noch der Ort, von dem aus er spricht, sind bekannt. Man weiß nur, dass seine Botschaft um 538 vor Jesus Christus anzusetzen ist, um das Jahr, in dem der Perserkönig Cyrus es den Juden im Exil in Babylon erlaubte, in ihr Land zurückzukehren. Der Verfasser (...)
11. Oktober 2008
Wiederholt hat Frère Roger versucht, seine Sicht der christlichen Einheit darzulegen. Im „Aufruf zur Versöhnung der Christen“ zitiert Frère Alois die Worte des Gründers von Taizé:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“Der Weg Frère Rogers geht von einer inneren Versöhnung aus. Jesus hat durch sein Leben die Liebe Gottes zu ausnahmslos jedem Menschen verkündet und (...)
2. Juli 2008
Welchen Eindruck hätte Jeremia auf mich gemacht, wäre ich ihm 600 Jahre vor Jesus Christus in den Jerusalemer Straßen begegnet? Gewiss ist das Buch, das seinen Namen trägt, manchmal unverdaulich: zu viele Unglücksverheißungen. Wenn ich ihm aber richtig ins Gesicht geschaut hätte, hätte ich wohl einen offenen, feinfühligen und hellsichtigen Menschen entdeckt, der es wagte, seine Meinung zu sagen, aber auch demütig, ja zärtlich und zu Gefühlsregungen fähig war, wenn er auf die Liebe Gottes zu sprechen kam. Ich hätte ihn eines Tages mit einem Joch auf den (...)
19. Februar 2008
Im „Brief aus Cochabamba“ verweist eine Fußnote auf Worte von Irenäus: „Auf Grund seiner grenzenlosen Liebe ist Christus geworden, was wir sind, um uns vollkommen zu dem zu machen, was er ist.“
Irenäus hat heute eine gewisse Anziehungskraft, weil er uns unmittelbar die Welt der ersten Christen miterleben lässt. Er wurde im zweiten Jahrhundert geboren und wuchs in der Stadt Smyrna an der Westküste der heutigen Türkei auf. Dort hörte er noch den betagten Bischof Polykarp predigen, einen Jünger des Apostels Johannes. Irenäus wurde später selbst der (...)
4. Oktober 2007
Im Brief aus Kalkutta wird der folgende Text von Dorotheus von Gaza auf Seite 4 zitiert:
„Stellt euch die Welt als einen Kreis vor, dessen Mitte Gott ist und dessen Strahlen die verschiedenen Lebensweisen der Menschen sind. Wenn alle, die Gott nahe kommen wollen, zur Mitte des Kreises gehen, nähern sie sich gleichzeitig einander und Gott. Je mehr sie sich Gott nähern, desto mehr nähern sie sich einander. Und je mehr sie sich einander nähern, desto mehr nähern sie sich Gott.“
Als Sohn einer begüterten Familie und so in seine Bücher verliebt, dass (...)
26. Juni 2007
Von Frère Roger, anläßlich ihrer Seligsprechung 2003:Wir leben in einer Welt, in der Licht und Dunkelheit nebeneinander stehen. Mit ihrem Leben lud Mutter Teresa ein, sich für das Licht zu entscheiden. Damit erschloß sie vielen anderen Menschen einen Weg zur Heiligkeit. Augustinus schrieb vier Jahrhunderte nach Christus: „Liebe und sag es durch dein Leben.“ Mutter Teresa hat dieses Wort zugänglich gemacht. Das Vertrauen auf Gott wird vor allem dadurch glaubwürdig und vermittelbar, daß es gelebt wird.
Ich hatte wiederholt die Gelegenheit zum (...)
26. Juni 2007
Dietrich Bonhoeffer, ein junger Pfarrer, Symbol des deutschen Widerstands gegen die Nazis, zählt zu den Menschen, die uns auf dem Glaubensweg Stütze sein können. Er hat in den dunkelsten Stunden des 20. Jahrhunderts sein Leben bis zum Martyrium gegeben und im Gefängnis Worte niedergeschrieben, die wir in Taizé singen: „Gott, lass meine Gedanken sich sammeln zu dir. Bei dir ist das Licht, du vergisst mich nicht. Bei dir ist die Hilfe, bei dir ist die Geduld. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.“
Es ist berührend, wie sehr (...)
26. Juni 2007
Im „Brief aus Kalkutta“ wird auf Seite 3 ein Text von Johannes Chrysostomos zitiert, der an die unverbrüchliche Verbindung zwischen der Eucharistie und der Solidarität mit den Armen erinnert:
„Du willst den Leib des Herrn ehren? Der, der gesagt hat: Das ist mein Leib, sagt auch: Ihr habt mich hungrig gesehen und mir nicht zu essen gegeben. Was ihr einem der Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir verweigert! Ehre also Christus, indem du deinen Besitz mit den Armen teilst.“ (Homelie 50 über das Matthäusevangelium)Wer war dieser Mann, der in (...)