E-Mail Nachrichten aus Taizé

Psalm 42: Durst nach Gott

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.
Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?

Wenn der Psalmist sagt, dass seine „Seele“ nach Gott dürstet, dann spricht er nicht von einem rein spirituellen oder intellektuellen Durst. Das Wort „Seele“ meint, dass sein Durst aus den Tiefen seiner Existenz kommt, und alles überdeckt, was in ihm lebendig ist. Für jeden, der diesen Durst verspürt, bedeutet ein Leben ohne Gott so viel wie überhaupt nicht zu leben; für einen solchen Menschen findet das Leben nur dann zur Fülle, wenn er Gott lobt.
Dieser Psalm ist das Gebet eines Menschen im Exil, weit weg von dem Ort, an dem das Volk Gottes zusammenkommt, weit weg vom Tempel, in dem die Glaubenden Gott erfahren und sein Antlitz sehen. Er denkt an die gemeinsamen Gottesdienste zurück und das stillt seinen Durst (Vers 5). Damit ist er mit all denen eng verbunden, die bereits vor ihm nach Gott gesucht und sein Lob gesungen haben.
Gedanken zur Bibel

Italien: Der Wert kleiner Zeichen

Seit Jahren besuchen Brüder regelmäßig Italien und treffen dort junge Leute, die im Sommer zuvor in Taizé waren. Im Mai dieses Jahres standen Toskana, Umbrien und die Emilia-Romagna auf dem Programm, um Schritte auf dem „Pilgerwegs des Vertrauens“ zu gehen. Einer der Brüder schreibt:
„Unsere Besuche waren wie Zeichen, manchmal kleiner, manchmal größer. Italien ist ein Land, das an Demonstrationen gewöhnt ist. Aber durch die verschiedenen `Krisen´, die das Land heute durchlebt – wirtschaftlich, kulturell, im Glauben – scheint eine gewisse Last auf den Jungen und weniger Jungen zu liegen. So kann ein Besuch, der einen aus der vertrauten Routine reißt, um gemeinsam zu beten und sich unserer Armut bewusst zu werden – in der Gott auf uns wartet – unverhoffte, kreative Energien freisetzen... in jedem einzelnen! Damit ist es kein Problem mehr, klein zu sein, sondern ein Geschenk, ein Zeichen für viele.“

Philippinen: den „Pilgerweg des Vertrauens” nach dem Manila-Treffen weitergehen

Ein Bruder schreibt: „Als wir nach Ostern wieder auf die Philippinen kamen, sahen wir, wie der `Pilgerweg des Vertrauens´ in Manila und in zahlreichen Gegenden des Landes weitergeht. Mehrere Tausend Jugendlicher hatten am Internationalen Treffen im Februar in Manila teilgenommen. Fünf Tage lang beteten sie gemeinsam und tauschten Gedanken zum Thema „Durst nach einem Leben in Fülle – ein Ruf die Welt zu verändern“ aus. Die Eindrücke dieser Tage nahmen sie mit zurück in ihre Gemeinden am Ort; viele von ihnen wollten den Pilgerweg weitergehen. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Pilger, die nach Manila gekommen waren, andere an ihren Erfahrungen teilnehmen ließen... Kurz nach unserer Ankunft fuhren wir mit dem Bus nach San Jose City, Nueva Ecija, wo Jugendliche aus mehreren Diözesen von Central Luzon fünf Tage für einen regionalen Pilgerweg zusammengekommen waren...“

Dänemark: Wie die Stimme Gottes „hören”?

Fragen wie diese gingen einem Bruder der Communauté durch den Kopf, als er im Mai seine Besuche in Dänemark begann: in Kopenhagen, Sealand, Funen, Nord- und Zentraljütland und beim Ökumenischen Kirchentag in Viborg.
Taizé steht in Kontakt mit vielen verschiedenen Kirchen in Dänemark: mit Lutheranern, Katholiken, Baptisten, Pfingstlern und Apostolikern. Während des Besuchs fanden Treffen und Gebete in all diesen Kirchen statt. Wie in ganz Skandinavien spielen Gesang und Musik eine wichtige Rolle, und so gab es jedes Mal einige Solisten und Instrumentalisten, um den meditativen Charakter der Gebete zu unterstützen. Die meisten Gesänge aus Taizé sind ins Dänische übersetzt, was das Gebet in der Landessprache verwurzelt. Sie sind keine exotische Melodien mehr, die von einer Pilgerfahrt in ein warmes, südliches Land hierher kamen. Sie flüstern etwas von den tiefsten Sehnsüchten eines ganz normalen Dänen. Durch die Gesänge entdecken viele Menschen in überraschender Weise Gottes Gegenwart in ihnen und ein Verlangen nach Frieden.

Frère Roger: Anderen zuhören (Video)

Die Communauté de Taizé besteht seit 70 Jahren. Aus diesem Anlass, und zum fünften Jahrestag des Todes von Frère Roger, erscheinen auf den Internetseiten von Taizé jeden Monat bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Gesprächen mit Frère Roger.

Haiti: Gebet für den 12. Juni

In Solidarität mit den Opfern des Erdbebens in Haiti: ein Gebetsvorschlag für den 12. Juni.

Gebet

Auferstandener Christus, in deinem Evangelium rufst du uns auf, in dir zu verweilen. Und so eröffnet sich uns eine Zukunft, so schön wie wir sie uns kaum vorstellen können: sie besteht darin, deine Liebe zu empfangen.