Die Mehrzahl der Brüder der Communauté lebt in dem burgundischen Dorf Taizé. Ausgesandte Brüder teilen ihr Leben mit den Menschen in Asien, Afrika, Lateinamerika und einem Vorort von Paris. Diese kleinen Fraternitäten von einigen Brüdern bleiben grundsätzlich provisorisch. Sie sind eine einfache Präsenz unter den Menschen und in die Ortskirchen eingebunden.
Das ganze Jahr über empfängt die Gemeinschaft Zehntausende von Jugendlichen aus Europa und von den anderen Kontinenten. Sie kommen zu einwöchigen Treffen für eine Erfahrung des Gebets und des gemeinsamen Lebens mit Bibelarbeit und Gesprächen in einer Atmosphäre, die es erleichtert, sich über das eigene Leben und die persönliche Zukunft Gedanken zu machen.
Seit 1978 veranstaltet die Communauté am Ende jedes Jahres auf Einladung der Ortskirchen einer Stadt des Kontinents ein Europäisches Jugendtreffen. Weitere Jugendtreffen finden in Afrika, Asien und Nord- und Südamerika statt. Verschiedene Pilgerwege in Länder orthodoxer Tradition haben jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, auch die Schätze dieses Erbes kennenzulernen.
Im Laufe der Jahrzehnte sind zahlreiche Kirchenverantwortliche nach Taizé gekommen: Papst Johannes Paul II. 1986, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus von Konstantinopel im Jahr 2017 und seit 1973 vier Erzbischöfe von Canterbury. Die vierzehn lutherischen Bischöfe Schwedens waren zweimal in Taizé, 1994 und 2022, die lutherischen Bischöfe Finnlands 2024 sowie Metropoliten und Bischöfe verschiedener orthodoxer Kirchen und zahllose Bischöfe und Pastoren aus der ganzen Welt.
Schwestern der Ordensgemeinschaft von St. André, eine über siebenhundert Jahre alte katholische Gemeinschaft sowie polnische Ursulinen haben einen beträchtlichen Teil des Empfangs der Jugendlichen übernommen.
Die Brüder der Communauté leben ausschließlich vom Ertrag ihrer Arbeit. Sie nehmen für sich selbst keine Spenden oder ihre persönlichen Erbschaften an.
Nach dem dramatischen Tod Frère Rogers am 16. August 2005 während des Abendgebets im Alter von 90 Jahren setzte Frère Alois, den er viele Jahre zuvor zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, das Werk des Gründers der Communauté fort und gestaltete mit den Brüdern Jugendtreffen in Taizé und auf allen Kontinenten. Er nahm auch an zahlreichen ökumenischen Treffen teil und besuchte bei verschiedenen Gelegenheiten katholische, orthodoxe und evangelische Kirchenvertreter, um die Bande der Gemeinschaft und der Freundschaft mit ihren Kirchen zu pflegen und zu vertiefen.
Im Jahr 2019 gab Frère Alois Vorwürfe sexueller Gewalt, an denen Brüder beteiligt waren, öffentlich bekannt und die Communauté begann einen Weg des „Bemühens um Wahrhaftigkeit“. Die ursprüngliche Bekanntmachung von Frère Alois wurde in der Folge regelmäßig aktualisiert, sobald weitere Aussagen die Communauté erreichten. Die Communauté verpflichtete sich, jedes Jahr einen Rechenschaftsbericht zu veröffentlichen, der von einem unabhängigen Team erstellt wird, das die Meldungen entgegennimmt und ihnen nachgeht. Fortlaufende Schulungen zum Schutz von Personen sind nun Teil des Lebens der Brüder, Schwestern, Freiwilligen und Angestellten, damit Taizé ein sicherer Ort für alle sein kann, die hierher kommen.
Am 2. Dezember 2023 übergab Frère Alois sein Amt als Prior an Frère Matthew, einem Engländer anglikanischer Konfession, der seit 1986 in Taizé lebt.