Palmsonntag
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Am Palmsonntag trafen sich die Brüder der Communauté und die in Taizé anwesenden Jugendlichen um 9.15 Uhr an der Quelle Saint-Étienne. Die Olivenzweige wurden vom evangelischen Bischof Fredrik Modéus aus Växjö in Schweden und Sr. Delia von der Diakonissengemeinschaft aus Riehen in der Schweiz gesegnet. Hier die zu diesem Anlass von beiden gesprochenen Gebete:
- Bischof Fredrik:
Christus, du gehst auf dem Weg der Liebe für uns und vor uns. Wenn wir zögern, wartest du geduldig. Heute stehen wir an der Schwelle des Geheimnisses. Lass uns dir im Vertrauen, in der Liebe und im Gehorsam folgen und uns zum ewigen Leben erheben. Amen.
- Sr. Delia:
Jesus Christus, sanft und demütig von Herzen bist du in Jerusalem eingezogen. Du bist gekommen – nicht um dich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und dein Leben für uns hinzugeben. Indem du dich hingibst, nimmst du uns an. In unserer Freude, in unseren Gesängen erkennst du, wie sehr wir uns nach dir sehnen. Auf dich vertrauen wir. Lass uns in dieser Karwoche deine Liebe annehmen. Amen.
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An den Einzug Jesu in Jerusalem erinnernd, gingen dann alle mit den Zweigen in der Hand zur Versöhnungskirche.
Gründonnerstag
Weitere 700 Personen kamen für das Osterwochenende dazu, darunter über 200 aus Italien. Am Mittag betete Frère Matthew mit folgenden Worten:
Als Gott nicht mehr wusste, wie er seine Liebe zeigen sollte, hat er dich, Jesus Christus, gesandt, um unter uns zu leben. Und wenn wir auch in der Versuchung stehen, uns von dir zu trennen, so zeigst du uns doch den Weg einer größeren Liebe. So kann unser Herz vor Freude singen: Du bist für immer bei uns.
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Im Abendgebet wurde ein Abschnitt aus Johannes 13 gelesen. Danach gedachten die Brüder der Tat Jesu, der seinen Freunden die Füße gewaschen hatte - ein Ausdruck dieser größeren Liebe, die so weit geht, das eigene Leben hinzugeben. Im ersten Anbau der Kirche wurde ein Kreis aus 50 Stühlen aufgestellt und jeder, der wollte, konnte sich hinsetzen und sich die Füße waschen lassen.
Anschließend erinnerte die Eucharistiefeier an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Freunden feierte, bevor er in sein Leiden eintrat.
Karfreitag
Am Karfreitag prägten die Lesungen der Leidensgeschichten Christi weiterhin die gemeinsamen Gebete. Um 15 Uhr, der Todesstunde Christi nach dem Evangelium, läutete eine Glocke, um alle zur Andacht einzuladen. Eine Jugendliche reagierte auf diesen besonderen Moment:
- Marie, aus Deutschland
Während der Karwoche Zeit in Taizé zu verbringen, war wie ein frischer Wind in meinem Herzen und hat meinen Glauben gestärkt. Der stärkste Moment war der Karfreitag, als die Glocke läutete und alle innehielten und still wurden. Hunderte, Tausende von Menschen unterbrachen das, was sie für Jesus taten! Das war für mich ein großes Gefühl der Gemeinschaft und des Glaubens.
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Am Freitagabend wurde die Kreuzikone in einer Prozession zu Beginn des Gebets von Brüdern, Jugendliche und Kindern getragen. Sie führte uns in die Gebetsnacht, in der viele Menschen kamen, um Jesus am Kreuz ihre eigenen Lasten und die der Menschheitsfamilie anzuvertrauen.
Karsamstag
Aus der Versöhnungskirche wurde an diesem Tag der großen Stille die gesamte Dekoration entfernt: Kerzen, Ikonen und die bunten Tafeln im Chorraum wurden abgenommen.
Die folgende Litanei wurde während des Mittagsgebets gebetet:
Kommt, lasst uns unser Leben betrachten, das im Grab liegt, um denen Leben zu geben, die in ihren Gräbern gestorben sind. Du hast dich für uns hingegeben, Ehre sei dir, Herr!
An diesem Tag nimmt ein Grab den auf, der die ganze Schöpfung in seiner Hand hält, Ehre sei dir, Herr!
Schlafe das Leben und zittere, du Reich der Toten. Du hast einen ewigen Frieden gegeben: deine Auferstehung von den Toten, Ehre sei dir, Herr!
O Grab, das den Schöpfer wie einen Schlafenden aufnahm, du wirst zu einem Schatz des Lebens für unser Heil, Ehre sei dir, Herr!
Das Leben aller war bereit, ins Grab gelegt zu werden. Er verklärt es und macht es zu einer Quelle des Neuanfangs, Ehre sei dir, Herr!
Die ganze Schöpfung soll sich freuen, alle Bewohner der Erde sollen sich freuen, denn der Tod wurde seiner schaurigen Maske beraubt, Ehre sei dir, Herr!
Und Gott hat den siebten Tag gesegnet, den Ruhetag, an dem der geliebte Sohn Gottes von all seinen Werken geruht hat, Ehre sei dir, Herr!
Durch seinen Tod hat der Erlöser den Frieden Gottes im Fleisch bewahrt, und durch seine Auferstehung hat er uns das ewige Leben geschenkt, Ehre sei dir, Herr!
Während sich Frère Matthew am Samstagabend an die Anwesenden wandte, antwortete Ivanka aus der Ukraine auf die Frage, wie wir ihr Volk weiterhin unterstützen können:
- Ivanka, aus der Ukraine :
Der Krieg ist sehr anstrengend und einige Menschen fühlen sich sehr deprimiert. Bitte bleibt für uns Ukrainer ein sichtbares Zeichen der Hoffnung. Bleibt bis zum Ende treu bei uns. Betet und sprecht nicht nur über den Frieden, sondern vergesst auch die Gerechtigkeit nicht. Sprecht die Wahrheit über die Verbrechen aus und scheut euch nicht, das Böse beim Namen zu nennen.
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Und Ülle, ein Diakon aus Estland, lud die Jugendlichen zum Europäischen Treffen am Ende des Jahres nach Tallinn ein :
- Ülle, aus Estland:
Wir würden uns freuen, euch in Estland begrüßen zu dürfen. Wir sind ein kleines Land mit einem großen Herzen. Kommt und helft uns, unseren Jugendlichen von Jesus zu erzählen. Kommt und betet für den Frieden. Kommt und baut ein offenes, sicheres und brüderliches Europa.