TAIZÉ

Das Internationale Ökumenische Jugendtreffen im Libanon | März 2019

 
Wenige Wochen nach dem Treffen in Beirut ist die Dankbarkeit für das im Libanon Erlebte noch immer sehr groß. Etwa 1600 junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren waren fünf Tage zu Austausch und Gebet zusammengekommen.

Neben Jugendlichen aus verschiedenen Landesteilen des Libanon kamen fast dreihundert Teilnehmer aus den Nachbarländern (Jordanien, Palästina, Irak, Syrien, Ägypten sowie zwei Jugendliche aus dem Iran) und über vierhundert aus Europa und darüber hinaus. Die meisten jungen Menschen aus dem Nahen Osten hatten sich für eine Gemeinschaftsunterkunft in einer der Ordensgemeinschaften entschieden, während die jungen Menschen aus den übrigen Ländern die Tage des Treffens zumeist in einer libanesischen Familie mitlebten. Unabhängig davon konnten alle die überaus große Gastfreundschaft des Libanon erleben!

Auf dem Programm des Treffens standen Gebete und Begegnungen in verschiedenen Gastgemeinden von Beirut, Bibelgespräche, gemeinsame Gebete in einem der großen Ausstellungshallen am Meer und an zwei Nachmittagen gab es Treffen zu verschiedenen Themen in den schönen Innenstadtkirchen von Beirut und in der großen Moschee. Am 26. März, dem letzten Tag, wurden Ausflüge außerhalb der Stadt unternommen, um den Teilnehmern die Schönheit des Landes näherzubringen.

„Dieses erste Treffen von Taizé in einem arabischen Land war für mich wie ein Traum. Angesichts der vielen verschiedenen Kirchen (vierzehn christliche Traditionen leben im Libanon zusammen) und der komplexen politischen Situation war es nicht einfach, ein solches Treffen vorzubereiten. Dennoch war das Ergebnis großartig; alle offiziell anerkannten Kirchen im Libanon nahmen teil und der Rat der Kirchen im Nahen Osten unterstützte das Treffen. Alle diese Kirchen hatten Vertreter bestimmt, die sich seit mehr als einem Jahr regelmäßig trafen, um gemeinsam dieses Treffen vorzubereiten. Eines der ersten Früchte war die gegenseitige Freundschaft und das Vertrauen, das zwischen den Delegierten wuchs – Freundschaft und Vertrauen, was sicherlich auch weiterhin bestehen wird.

Die koptischen orthodoxen Christen Ägyptens waren vor ihrer Abreise von ihrem Patriarchen, Papst Tawadros, empfangen worden. Dieses Vertrauen des Papstes von Ägypten, wie auch die Segensbotschaften der Patriarchen und Kirchenführer im Libanon, sind Zeichen, die uns ermutigen, weiterzumachen.“

Der Gebetsort in den Ausstellungshallen wurde mit großen farbigen Stoffen, vielen Kerzen, einigen Ikonen und zwei großen Bannern mit den vierzehn traditionellen Darstellungen des Kreuzes Christi der im Libanon vertretenen Kirchen gestaltet.

Die Gebete waren sehr schön, mit liturgischen Gesängen der verschiedenen Traditionen des Nahen Ostens, syrisch, byzantinisch und armenisch. Einige der Gesänge aus Taizé wurden zum ersten Mal auf Arabisch gesungen, das Ergebnis einer über zweijährigen Zusammenarbeit mit Musikern und Sprachwissenschaftlern aus verschiedenen arabischen Ländern im Nahen Osten. Das Gebet um das Kreuz war besonders beeindruckend. Ein eigens zusammengestellter ökumenischer Chor konnte kurz vor dem Treffen eine CD mit zehn Gesängen aus Taizé auf Arabisch einspielen.

  • Ein kurzes Video erinnert an einige Höhepunkte des Pilgerwegs des Vertrauens im Libanon.

Fotos: Vincent Guilly

Letzte Aktualisierung: 9. Mai 2019